Stell Dir vor, plötzlich ist da eine Türe, die Du vorher noch nie bemerkt hast. Sie führt an einen Ort, den man nur ein paar Stunden betreten kann und der ganz anders ist, wie die Welt, wie Du sie kennst. Samhain ist genau so eine Türe und öffnet sich jedes Jahr einen Spalt weit. Du kennst das Fest wahrscheinlich als Halloween oder Allerheiligen/Allerseelen. Dieses Jahr ist es zwischen dem 8. und 13. November, denn Samhain ist ein Fest des abnehmenden Viertelmondes. Samhain bedeutet so viel wie "das Ende des Sommers" und mit ihm beginnt im keltischen Jahreskreis der neue Jahreszyklus und der Winter.
Vom Zauber Samhains
Samhain ist eine geheimnisumwobene und nebelige Zeit, wo der Schleier zwischen unserer und der spirituellen Welt ganz dünn ist. Vor uns liegt die dunkle Zeit, die auch Angst machen kann. Aber der Zauber von Samhain kann unser Schutz und unsere Erdung sein, wenn vieles in die Dunkelheit sinkt. Unser modernes Halloween ist ein altes Schutzritual. Mit den gruseligen Verkleidungen wollte man die bösen Geister austricksen, dass sie uns für ihresgleichen halten und somit in Ruhe lassen. Mit Lichtern in ausgehöhlten Rüben sollten die Ahnen Nachhause finden bzw. die bösen Geisten fern bleiben. Und am Esstisch wurden Plätze für die Verstorbenen gedeckt.
Der Ahnen-Altar
Wie zu jedem keltischen Fest errichte ich einen Altar und zolle dieser Zeit Respekt. Ich gedenke meinen Ahnen und Ahninnen und weiß, dass ich in der Ahnenreihe vor ihnen stehe - mit all ihren Errungenschaften und Fähigkeiten. Vielleicht braucht es da ein Ritual, damit Du mit Deiner Ahnenlinie Frieden schließen kannst. Ich lade damit auch die guten Spirits ein, indem ich einen schönen Ort daheim für sie schaffe mit Dingen, die sie schätzen. Am Altar
kannst Du auch alte Schmuckstücke deiner Familie legen oder eine Gottheit stellen, die für Dich für diese Zeit steht. Oder Fotos deiner Vorfahren. Du kannst auch mit Objekten, wie Steinen. deinen Stammbaum legen.
Göttinen zu Samhain
Die griechische Hekate - die Göttin der Magie - konnte den Göttern als auch den Verstorbenen Botschaften überbringen. Sie ist die Hüterin der Tore zwischen den Welten und begleitet die Seelen hindurch. Durch sie kannst Du im Dunklen sehen, dich Deinen Ängsten stellen und die (Deine) Wahrheit erkennen. Oder die Göttin Holle, die Erdgöttin des Totenreiches. Sie wacht über die Verstorbenen und heißt sie willkommen. Mit dem Verwelken der Natur zieht sie ein und klagt mit den Herbststürmen. Die germanische Göttin Hel als Totengöttin. Sie ist die dunkle Mutter, die durch den Schmerz von Tod und Abschied führt.
Loslösen und Platz machen
Mit Samhain beginnt der Prozess des Loslösens. Fertigmachen, auflösen und leer werden, um nach ausreichender Ruhe im neuen Jahr zu Imbolc wieder zu erwachen und zu sprießen. Immer tiefer tauche ich selbst in diesen Prozess ein und erlaube mir wie die Natur zu fließen. Heuer begleite ich einen Frauenkreis in den Dunkelnächten vom 8. bis 20. Dezember, wo wir uns ganz dem Thema Loslassen widmen. Für Innen und Außen gebe ich Impulse, Ideen und Rituale, damit Du dann in den Rauhnächten Platz hast, Deine Vision(en) zu empfangen. Und die Rauhnachts-Reise mit dem Workbook wird es auch heuer wieder geben. Ich wünsche Dir einen sanften Übergang in die Dunkelheit und dass Du die Schätze darin für Dich bergen kannst.
Alles Liebe Babs
Samhain/Halloween
Sommerwende, Dunkelheit berührt den Tag, zieht ihren schwarzen Handschuh an, vorbei die Zeit der Fülle, Kälte überzieht das Land, die Natur stirbt, bereitet die Wiedergeburt im Frühling vor.
Hexensabbat, lasst uns die Feuer entzünden, tanzen und feiern,
wenn sich die Schleier zwischen den Welten öffnen,
die Verstorbenen in dieser Nacht frei unter uns wandeln
und die Götter ein letztes Mal der Fruchtbarkeit huldigen.
Lasst uns den Kreis ziehen, von außen, nach innen gehen,
ruhen, verharren, Brot brechen, den Kelch leeren,
um Führung und Erkenntnis bitten,
der eigenen Sterblichkeit vergegenwärtigen,
und vorbereiten auf das neue Außen im Sein.
© martina wiemers
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