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Meine Nicht-Vorsätze zu Silvester

Es ist Silvester und wie schon zu Weihnachten gehen alle steil, wie mein Mann zu sagen pflegt.


Sie sind einfach crazy, gestresst, unter Druck und in einem Speed, dass mir schwindelig wird. Wie auch vor und zu Weihnachten spüre ich ganz viel MUSS. Zu Weihnachten, muss man schenken, mit der Familie zusammen kommen, viel und speziell essen und auf gar keinen Fall vergessen, ein neues, ausgefallenes Gewand zu kaufen (das man vielleicht nur ein Mal an hat - oder gar nicht, weil man sich einfach nicht danach fühlt - aber das ist eine andere Geschichte).


Warum hier und jetzt?

Zu Silvester wiederholt sich dann diese Farce, nur etwas anders: Wir brauchen natürlich wieder etwas anderes zum Anziehen, wenn wir aus gehen oder auch daheim feiern. Wieder ein spezielles Essen und Trinken und nicht zu vergessen, die Neujahres-Vorsätze. Höher, besser, weiter, mehr würde ich sie zusammen fassen. Es ist generell eine komische Gewohnheit, zum Jahreswechsel ein/e Neue/r oder ein/e Bessere/r werden zu wollen. Warum denn genau da? Ich finde es ohnehin albern, sein Ich für ein Jahr vorzuplanen. Wenn das Herz sich wirklich etwas wünscht, dann machen wir es ohnehin gleich. Wir gehen ‚einfach‘ Schritt für Schritt, Tag für Tag, bis zu dem Zeitpunkt, wo wir für uns dort angekommen sind, wo wir glücklich und zufrieden sind. Und meist werden wir zu jemand ganz anderem, den wir uns im Vorhinein ohnehin nicht vorstellen können, denn der Weg des Herzens beflügelt zu ungeahnten Dingen und Fähigkeiten. Und dann sind zwei Dinge ganz wichtig, die wir häufig vergessen, oder auf die unsere Gesellschaft wenig Wert legt: genau das dann gut und ausgieblig zu feiern und danach zu ruhen. Länger zu ruhen, als wir gewohnt sind, bis unser System wieder bereit für Neues ist. Denn nur so können wir nachhaltig eine andere Version von uns integrieren und wahrlich wachsen.


Die Nicht-Vorsätze

Die üblichen Dinge, die wir uns vornehmen (müssen) kommen aus einer scheinbaren Imperfektion, die uns gesellschaftlich geprägt wurde. Ich nenne sie die Nicht-Vorsätze, weil sie eine Illusion sind und uns nur unter Druck setzen, statt uns zu beflügeln.


  • Ich muss mich nicht immer zu einem besseren Ich strecken, denn: Ich bin gut genug, so wie ich bin.

  • Ich muss mich nicht für eine Aus- oder Weiterbildung im kommenden Jahr anmelden, denn: Ich bin klug genug, so wie ich bin.

  • Auch ein paar Kilo abnehmen, oder öfter trainieren gehen ist nicht zwingend notwendig, denn: Ich bin wunderschön, genau so wie ich gerade bin.


All das heißt nicht, dass ich mich im nächsten Jahr nicht weiterbilden werde, dass ich nicht trainieren gehen werde oder anderweitig an mir arbeite. Aber die Ausrichtung ist anders. Es kommt nicht aus einem Mangel heraus, sondern aus Liebe, aus meinem Herzen. Aus einem inneren, tiefen Wunsch heraus zu wachsen und zu gedeihen, statt aus dem äußeren Druck so sein zu müssen, wie es XY (oder unser geprägtes Hirn) es von uns wollen.


Wie also reflektieren und planen?

Du könntest folgende Fragen intuitiv beantworten. Wenn Du magst auch jedes Monat :)

Wofür bin ich dankbar?

Was konnte ich voriges Jahr noch nicht?

War waren meine Highlights heuer?

Welche Herausforderungen habe ich gemeister?


Wofür möchte ich mir nächstes Jahr mehr Zeit nehmen?

Was will ich unbedingt sehen/erleben?

Gibt es etwas Neues, das mir als Hobby Spaß machen könnte?


Meine Vorsätze

Bei mir gibt es schon ein paar Ausrichtungen, in die ich meine Energie nächstes Jahr fließen lassen möchte. Sie haben sich bereits unter dem Jahr gezeigt oder kommen nach und nach jetzt in den Rauhnächten hoch. Da schlafe ich übrigens gerade extrem viel und lebe in den Tag hinein, ziehe Karten, verbrenne meine 13 Wünsche und gebe mir Zeit, damit sich das Jahr selbst reflektiert. Alles, was wichtig war und ist, ist schon in mir. Es braucht 'nur' Zeit und Stille, um gesehen und gespürt zu werden. Hier sind sie also: Ich gehe mutig MEINEN Weg weiter. Ich wahre meine Grenzen, denn ich bin genau so wertvoll, wie die Menschen um mich. Ich spreche meine Wahrheit noch öfter. Ich möchte mich ausgewogener, noch mehr nach meinem intuitiven Körpergefühl ernähren. Ich möchte eine alte Wut und die damit verbundene Ungeduld sehen, erkennen und durchwandern. Und ich will flexibel bleiben, um all das, was ich fühle zu leben und die alten Vorsätze über Bord zu schmeißen, wenn ich merke, sie dienen mir nicht mehr.


Ich freu mich, wenn Du über Deine Sicht der Dinge dazu schreibst und auch, worin Du im nächsten Jahr Deine Energie steckst und Deine Ausrichtung hast. Ich wünsche Dir ein frohes, neues Jahr! 


Auf dass wir alle mutig sind unser Licht ganz hell scheinen zu lassen.

Alles Liebe Babs


Foto von Nechama Lock

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