Die Kunst vom Waldbaden
Waldbaden ist in Europa noch nicht so bekannt, wie in Asien - wo es als Therapieform gilt. Es geht darum, den Wald durch Übungen zu nutzen, um nachweislich zu entspannen, abzuschalten und zu heilen. Das erforscht die Wissenschaft seit vier Jahrzehnten. Komm mit mir Waldbaden, ich bin zertifizierte Waldbaden-Trainiern.
Ich liege am Waldboden und und plötzlich fällt alles ab. So schnell, wie noch nie und so tief, dass ich es kaum fassen kann. Es ist, als ob all der Stress und meine Anspannung im Körper einfach in den Waldboden versickern. Ich genieße den Blick in die Baumwipfel, lausche den vielen Vögeln und sauge die Waldluft tief in mich ein. Nach mehreren Stunden Waldbaden, hab ich so tief und entspannt geschlafen, wie seit Jahren nicht mehr.
Was ist Waldbaden?
Gleich vorweg: Waldbaden hat gar nichts mit herkömmlichem Baden zu tun. Kein Wasser, kein Bikini und keine Badehose. Waldbaden kommt aus Japan und wird seit den 1980er-Jahren dort angeboten. Auf Japanisch heisst es "Shirin Yoku" und bedeutet so viel, wie ein Bad in der Atmosphäre des Waldes nehmen. Es ist ein Eintauchen in die Zauberwelt des Waldes mit allen Sinnen. Im Wald gibt es keine Zeit, keine Hierarchie und keinen Alltag. Wir Menschen kennen den Wald seit Millionen Jahren, haben wir doch in ihm und mit ihm gelebt. Alles dort ist natürlich: die Farben, die Geschwindigkeit und die Geräusche. Und all das hat einen positiven Einfluss auf unser gesamtes System. Als "Waldtherapie“ ist es in China, Japan, Südkorea und Taiwan bereits fest verankert und seit fast vier Jahrzehnten wissenschaftlich erforscht.
Was bewirkt der Wald?
Waldbaden ist das bewusste Verweilen im Wald – um sich körperlich und geistig zu erholen und die Gesundheit zu stärken. Dieser Effekt ist auch noch einige Zeit nach dem Aufenthalt im Wald im Körper messbar. Es senkt den Blutdruck, das Immunsystem wird aktiviert, die Luft mit den enthaltenen Terpenen hat Einfluss auf die Stimmung und auch das Stresshormon Cortisol wird im Körper gesenkt. Die Terpene sind antibakteriell, antifungal, entzündungshemmend, antimikrobiell und antiviral. Durch gezielte Übungen können Geist und Seele im Wald heilen. Ein Tag im Wald kann die Bildung von natürlichen Killerzellen im Blut um bis zu 40 Prozent steigern. Der Effekt hält laut Studien bis zu zwei Wochen an.
Was erwartet mich im Kurs?
Eine Waldbade-Einheit ist mindestens zwei Stunden lang. Sie startet mit dem bewussten Betreten des Waldes. Danach gibt es verschiedene Übungen zum Ankommen. Je nach Gruppe, Thema, Jahreszeit oder Wald umfasst der Übungsbereich drei Teilen: Geist, Körper und Seele. Es gibt dazu Übungen zu Achtsamkeits- und Sinneswahrnehmung, zum Atem, Meditation, Naturrituale und Kreativität. Am Ende wird der Wald wieder bewusst verlassen.
Ich freue mich auf gemeinsames Entspannen und Erden!
Bis bald im Wald,
Babs
Barbara Buchsteiner ist zertifizierte Waldbaden-Trainerin und Teil des Waldwelt-Netzwerks.