Von 21. Dezember, dem Julfest, bis zum 6. Jänner erstrecken sich die Rauhnächte. Eine Zeit für Visionen und Intentionen.
Die Rauhnächte werden auch tote Tage, außerhalb der Zeit oder Lostage (losen heißt vorhersagen) genannt. Während dieser Zeit steht das Jahresrad still. Die Gesetze der Natur sollen außer Kraft sein, die Grenzen zur anderen Welt fallen und es gibt viele Rituale und Volksbrauchtum an diesen Tagen. Der Ursprung der Rauhnächte war vermutlich die Umstellung vom Mondkalender (354 Tage) auf den Sonnenkalender (365 Tage). Dadurch ergab sich ein Unterschied von elf Tagen und 12 Nächten - die Rauhnächte. Begangen werden sie unterschiedlich. Ich starte zur Wintersonnenwende, dem Julfest am 21.12. und reise in meiner Geschwindigkeit. Andere starten am 24.12. Ich glaube fest daran, dass jede Zeit ihre Qualität hat und nicht immer alles an einem bestimmten Tag hängt. Es ist besser sich bewusst Zeit zu nehmen, wenn man sie hat, als zwischen Stress und Hektik irgend etwas hinein zu pressen. Ich habe voriges Jahr weit über den 6. Jänner meine Rauhnächte begangen. Sei mutig und lebe und gehe in Deiner Zeit!
Volksglaube & Herkunft
Früher hatten die Menschen Angst in der dunklen Zeit. Man räucherte gegen das Böse, das früher meist nichts anderes war, als Krankheiten, die den Tod brachten. Und man hatte viele Rituale, um diese dunkle Zeit zu überstehen. Perchten treten in den Rauhnächten zwischen Weihnachten und Neujahr auf, um die Ernährungs-, Sauberkeits- und Arbeitsvorschriften für diese Tage zu überwachen. Während die Schiachperchten oft in großer Zahl und mit großem Gefolge in der Nacht auftreten, erscheinen die Schönperchten am Tage und wünschen den Dorfbewohnern Glück und Segen. Die Wintergöttin Percht sieht in den Häusern und den Herzen der Menschen nach dem Rechten, belohnt die Rechtschaffenden und bestraft die Frevler.
Am 1.1. bricht die wilde Jagd (auch Odins Jagd) auf. Das Geisterreich ist offen, Seelen der Verstorbenen und Geister haben Ausgang. Tiere können sprechen. Man hatte Angst von Dämonen geholt zu werden. Es durfte keine Wäsche gewaschen und aufgehängt werden, sonst verfängt sich die wilde Jagd in der Leine und kommt ins Haus. Perchten und Glöckler sollen mit Lärm die Geister vertreiben und mit Hasellaub Fruchtbarkeit bringen.
Am 5. Januar enden - mit dem so genannten Glöckltog (Glöcklertag) - die Rauhnächte. Abends ab etwa 17 Uhr findet dann wie etwa auf dem zentralen, meist tief verschneiten Feld von Altaussee ein symbolischer Kampf zwischen laut läutenden Glöcklern und Bärigln als Schiachperchten statt.
Was kann man zu den Rauhnächten tun?
Deine Träume aufschreiben (symbolhafte Deutung)
Deine Tagesenergie aufschreiben
Besondere Vorkommnisse aufschreiben - Tagebuch führen
Sehnsüchte und Träume kommen lassen und aufschreiben
Räuchern
Rückschau auf das Jahr halten
Meditation/Einkehr für das neue Jahr -> Intentionen setzen
Karten ziehen: pro Rauhnacht eine - also eine Karte für jedes Monat im nächstes Jahr
zu Silvester eine Tarotlegung für das neue Jahr machen
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